Bergbauernbrot

Das einfachste Bauernbrot Rezept mit Sauerteig! Dieses rustikale Bauernbrot ist ein Weizenmischbrot mit Fenchel, Kümmel und Schabzigerklee und ist urigen Landbroten nachempfunden, wie es sie in Bergdörfen im Allgäu, Tirol, Österreich und der Schweiz gebacken wird. Durch den Einsatz eines Würztees, entfällt das mühsame Mörsern der Körner. Durch eine Stückgare im Kühlschrank, ist man sehr flexibel beim Backen, hat ein tolles Aroma und kann morgens ohne Wartezeit direkt ein frisches tolles Bergbauernbrot backen! Natürlich kann man die Gewürze weglassen oder nach Belieben verändern, und erhält ein individuelles rustikales Bauernbrot. Für den typischen Geschmack der Alpenbrote benötigt man aber zumindest Schabzigerklee und Fenchel. Eine runde Form bietet sich für das Brot an, es kann aber auch eine Bâtard Form gewählt werden. Für eine besonders knusprige Kruste sollte das Brot sehr gut in einem Bräter gebacken werden. Es sind aber auch sehr gute Ergebnisse auf Stein, Stahl oder Blech erreichbar.
Berg Bauernbrot Weizenmisch Sauerteig

Zutatenliste

105 g Roggen Anstellgut (TA200)
298 g Roggenvollkornmehl
650 g Weizenmehl Type 1050
22 g Salz
13 g Fenchelsamen (optional)
5 g Kümmelsamen (optional)
4 g Schabzigerklee (optional)

Empfohlenes Equipment

Gärkörbchen (kann mit einer Schale und einem Geschirrtuch improvisiert werden)
Teigschaber
Waage
Optional: Bräter

Sorglos Anleitung

Bergbauernbrot

  1. Sauerteig mischen
  2. Sauerteig voll reifen lassen, ca. 12 h
  3. Hauptteig mischen
  4. Fermentolyse, 20 min
  5. Superstretch und Formen
  6. Stückgare im Kühlschrank, ca. 10 h
  7. Anbacken unter Schwaden, 230 °C Ober-Unterhitze, 40 min
  8. Krossbacken, 220 °C Ober-Unterhitze, 25 min

Beispiel Zeitplan bei 19 °C

Ablauf Dauer [h:mm] Start-Uhrzeit Tag
Sauerteig, warm ansetzen! 00:07 09:11 Vortag
Reifezeit, RT 12:00 09:18 Vortag
Hauptteig mischen 00:10 21:18 Vortag
Fermentolyse 00:20 21:28 Vortag
Superstretch + Formen 00:07 21:48 Vortag
Stückgare, 6 °C 09:30 21:55 Vortag
Vorheizen 00:30 07:25 Backtag
Anbacken Schwaden 00:40 07:55 Backtag
Krossbacken 00:25 08:35 Backtag
Auskühlen 04:00 09:00 Backtag
Anschnitt 13:00

 

Im Detail

Sauerteig

Menge Zutat Bäckerprozent
105 g Roggenanstellgut, TA200, 8 °C  10,5 %
298 g Wasser, 53 °C 29,8 %
298 g Roggenvollkornmehl 29,8 %

Sauerteig

  1. Gib die Zutaten alle in der aufgelisteten Reihenfolge zusammen.
  2. Vermische alles, bis ein homogener Teig entsteht (falls du die Küchenmaschine nutzen willst, dann nutze das Flachrührer Werkzeug)
  3. Decke die Schüssel mit einem Deckel einer Backmatte oder etwas anderem undurchlässigen ab und lasse deinen Sauerteig bei 21 °C für etwa 10 h bis zur Vollreife gehen. ACHTUNG: Die Zeiten können je nach Temperatur variieren. Je wärmer, desto kürzer braucht dein Sauerteig, um zu reifen.
  4. Bereite direkt anschließend den Gewürztee vor, damit dieser ziehen und abkühlen kann.

Gewürztee

Menge Zutat Bäckerprozent
13 g Fenchelsamen 1,3 %
5 g Kümmelsamen 0,5 %
200 g Wasser, 100 °C 20 %

Gewürztee

  1. Gib die Fenchel- und Kümmelsamen in eine feuerfeste Schale oder eine große Tasse.
  2. Übergieße diese mit kochendem Wasser oder bringe sie in der Microwelle zum Kochen.
  3. Lass den Tee abgedeckt abkühlen.

Hauptteig

Menge Zutat Bäckerprozent
Gesamt Gewürztee
Gesamt Sauerteig
200 g Wasser, RT 20 %
22 g Salz 2,2 %
650 g Weizenmehl 1050 65 %
4 g Schabzigerklee 0,4 %

Hauptteig

  1. Hauptteig mischen:
    • Mische alle Zutaten grob zusammen, bis ein homogener Teig entsteht. Hinweis: Lässt du die Gewürze bzw. den Gewürztee weg, solltest du im Hauptteig 370 g (37 %) Wasser zugeben.
    • Verrühre den klebrigen Teig so lange, bis kein trockenes Mehl mehr sichtbar ist.
  2. Autolyse-Rastzeit:
    • Lasse den Teig abgedeckt 20 Minuten ruhen.
  3. Kneten
    • Stelle ein rundes Gärkörbchen bereit und mehle es ordentlich ein. Wenn du keines hast, kannst du es improvisieren, indem du eine Schüssel mit einem stark bemehlten Küchentuch auslegst.
    • Der Teig ist relativ klebrig und lässt sich kaum kneten. Du solltest trotzdem versuchen ihn etwas aufzuwirken, indem du ihn etwas dehnst und faltest. Er wird dadurch etwas glatter und weniger klebrig.
    • Tipp: wenige Male „Slap & Fold“ funktionieren gut, du kannst aber auch ansatzweise einen Superstretch bis etwa Fingerdicke durchführen.
  4. Formen
    • Bemehle den Schluss von oben, die Arbeitsplatte sollte relativ mehlfrei bleiben.
    • Wende den Teig mit dem Teigschaber, sodass der Schluss unten ist.
    • Bemehle die jetzt noch klebrigen Teigstellen, indem du den Teig mit etwas Mehl abreibst.
    • Forme den Teigling mit den Handkanten rund. Dazu legst du die Hände mit den Handflächen nach oben auf die Arbeitsplatte neben den Teig und drückst mit den Handkanten den Teig etwas nach innen. Eine Hand ziehst du zu dir hin und die andere drückst du von dir weg. Der Teig dreht sich dadurch, was den Schluss spiralförmig formt, der später den Ausbund ergeben wird. Du erkennst auch, dass die Teighaut etwas Spannung bekommt. Übertreibe es nicht, sonst reißt die Teighaut – ist der Teig rund genug, bist du am Ziel.
    • Lege den Teig mit der glatten Seite nach oben in das Gärkörbchen.
  5. Stückgare:
    • Lasse den Teig etwa 10 Stunden im Kühlschrank bei etwa 6 °C bis 8 °C gehen.
    • Die Garzeit ist relativ flexibel. Ich hatte schon sehr gute Brote mit 9 und 14 h Stückgare.
    • Achtung: Die eingestellte Temperatur ist nicht im ganzen Kühlschrank gleich. Ganz oben im Kühlschrank ist es am „wärmsten“, dort stelle ich den Teig hin. Ist es kälter, kann sich die Garzeit durchaus mehr als verdoppeln! Die genaue Temperatur kannst du messen, indem du Flüssigkeiten oder Pasten (bspw. Senf oder Marmelade) an der jeweiligen Stelle über Nacht platzierst und dann mit dem Thermometer misst.
    • Achtung: Wenn du den Teig nicht rund, sondern lang geformt hast (Bâtard statt Boule), dann kühlt der Teig schneller aus und muss daher länger gehen!
    • Tipp: Ich decke ihn dabei gerne mit einer sauberen Duschhaube ab.
    • Hinweis: Natürlich kann der Teig auch warm gehen, die richtige Gare ist aber schwerer zu treffen: Warte, bis die Risse in der Oberfläche des Teiges etwa 5 mm breit sind.
  6. Backen:
    • Heize den Ofen und Backstahl oder Backstein auf mittlerer Schiene und ein zusätzliches Blech auf 240 °C vor.
    • Schiebe das zusätzliche Backblech in die oberste Schiene, diese schützt den Teig von der direkten Strahlungshitze der Heizstäbe und er kann so etwas besser aufgehen. Der Rand des Blechs sollte nach unten zeigen, um den Wasserdampf geringfügig besser am Teigling zu halten.
    • Gib 100 ml warmes Wasser in eine feuerfeste Schale und stelle diese auf den Boden des Ofens
    • Kippe deinen Teigling auf die heiße Backfläche und platziere diese mittig im Ofen.
    • Reduziere den Ofen auf 230 °C Ober-Unterhitze und stelle den Timer auf 40 Minuten.
    • Lasse dann den Dampf entweichen und entferne das Wassergefäß und das obere „Schutzblech“.
    • Schalte auf 220 °C Umluft um und backe weitere 25 Minuten oder bis die gewünschte Bräunung erreicht ist.
    • Hinweis: du kannst alternativ auch einen Bräter mit Deckel verwenden. In diesem Fall brauchst du weder die Schale mit Wasser, noch das zusätzliche Backblech.
    • Tipp: Hat dein Ofen einen starken Lüfter, der immer läuft, kannst du den Ofen auch für wenige Minuten zu Beginn des Backvorgangs ausschalten, damit der Schwaden im Inneren bleibt.

Sauerteig

Menge Zutat Bäckerprozent
105 g Roggenanstellgut, TA200, 8 °C  10,5 %
298 g Wasser, 53 °C 29,8 %
298 g Roggenvollkornmehl 29,8 %

Gewürztee

Menge Zutat Bäckerprozent
13 g Fenchelsamen 1,3 %
5 g Kümmelsamen 0,5 %
200 g Wasser, 100 °C 20 %

Hauptteig

Menge Zutat Bäckerprozent
Gesamt Gewürztee
Gesamt Sauerteig
200 g Wasser, RT 20 %
22 g Salz 2,2 %
650 g Weizenmehl 1050 65 %
4 g Schabzigerklee 0,4 %

Erstelle deinen eigenen Zeitplan und skaliere das Rezept nach deinen Bedürfnissen:

Tipp: Ideal zu kräftigem Käse und geräucherten Fleischwaren.
Bezeichnung Eine Scheibe 48 g pro 100g
Brennwert 104 kcal 218 kcal
Fett 0,6 g 1,2  g
Kohlenhydrate 20,3 g 42,6 g
Protein 3,5 g 7,3 g
Ballaststoffe 2,5 g 5,3 g

 

1794 g

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